Venedig in Zeiten von Corona
Venedig – ein Tipp in Zeiten von Corona
Mein Mann und ich besitzen ein Reisebüro und lieben das Reisen. Coronabedingt hatten wir Hausarrest wie alle und natürlich eher mal etwas weniger in unserem Laden zu tun. Unsere Reiselust juckte. So beschlossen wir gleich bei den ersten Lockerungen, die Grenzöffnung zu nutzen und wenigstens dem ganzen etwas Positives abzugewinnen. Unser Ziel: Venedig, vielleicht sogar Touristenleer?
Unser Plan ging auf. Ein fantastischer Kurzurlaub liegt nun hinter uns.
Ein Reisebericht für Euch.
2 Vollbluttouristen und unser Hund und die Reise nach Venedig!
Das Auto war schnell gepackt. 8 Stunden Fahrt von Stuttgart nach Venedig – der Flugverkehr ruhte ja noch. Mit Hund für uns eh unmöglich.
Auf dem Hinweg planten wir einen Stopp in Südtirol – Dorf Tirol. Kleiner Nachmittagsspaziergang, große Pizza gegessen, viel zu viel Rotwein getrunken, ein herrlicher Tag. Am nächsten Morgen, nach einem reichhaltigen Frühstück, ging es weiter. Nur noch eine kurze Fahrt und dann konnten wir das Auto in einem der Parkhäuser auf dem Festland zurücklassen. Direkt daneben der „Peoplemover“ – eine Standseilbahn. Für 1,50€ sind wir im Herzen von Venedig gelandet. Nur 2 Stationen sind es und der Blick ist schon fantastisch. Wir hatten im Stadtteil Cannareggio ein Hotel um die Ecke des Bahnhofs gebucht. Dieser Stadtteil ist sehr zu empfehlen. Man kann einfach in alle Richtungen starten. Unser Hotel war sehr historisch und hatte einen schönen Innengarten.
Venedig ist gut ausgeschildert. Mein Mann geht nirgends ohne sein Handy hin und lässt sich von diesem leiten, aber man hätte auch ohne Karte und Handy die Rialtobrücke gefunden und wäre auf direktem Weg nach San Marco gekommen. Nach circa 30 Minuten sehr kurzweiligem Fußmarsch standen wir auf dem Markusplatz. In Venedig kommen die Hobbyfotografen voll auf ihre Kosten. Ich habe an jeder Ecke neue Motive gefunden, so dass wir kaum vorwärtskamen. Der Markusplatz war sehr leer, obwohl uns der Vergleich fehlte. Aber Aufnahmen aus dem Internet und Informationen, die wir vorab erhielten, zeigen sonst ein Menschengewimmel.
Das berühmte Café Florian hatte geöffnet und ich fand, dass man direkt auf dem Platz einen Cappuccino trinken muss, um die historischen Gebäude ausreichend zu bewundern. (Und meine Füße wollten eine Pause) Man schaut auf Uhrenturm, Markusdom, Markusturm, Dogenpalast, etc.
Wer sparen möchte, trinkt nicht hier seinen Kaffee. Man bezahlt eindeutig „die Lage“ (Cappuccino 11 Euro). Da es uns für einen Kaffee zu teuer erschien, tranken wir einen Weißwein. 😉 (2 Viertele für 25Euro, wenn schon, dann richtig Geld ausgeben!) merkwürdigerweise tat dies uns nicht so weh. Es war zu dem Zeitpunkt noch das einzige geöffnete Café. Auf dem Patz sind zu normalen Zeiten rundherum Cafés mit Tisch und Stühlen auf dem ganzen Platz. Vor allem wenn ein Kreuzfahrtschiff anlegt, wird sich hier gequetscht. Mittlerweile sind die Venezianer über den Touristenansturm nicht besonders begeistert. Gerade die Kreuzfahrttouristen sind ihnen ein Dorn im Auge.
Den Dogenpalast konnten wir leider noch nicht von innen besichtigen. Er war aufgrund der Pandemie noch nicht für Besucher geöffnet, die meisten anderen Museen und Kirchen waren aber wieder zu besichtigen. Natürlich brauchten wir immer einen Mundschutz, sollten Abstand halten und uns beim Betreten die Hände desinfizieren. Das kannten wir schon von Deutschland.
Für abends suchten wir uns eine kleine Trattoria in unserem
Viertel aus. Wir saßen direkt am Kanal. Eine romantische Kulisse. Der Wein war köstlich, das Essen hervorragend.
Müde fielen wir ins Bett.
Leider gibt es Mücken. Zumindest in unserem Zimmer. Hungrige Mücken! Mückenspray hatte ich natürlich vergessen.
Heute wollten wir zu den Inseln Murano und Burano aufbrechen. Die Sonne schien. Herrlich. Wir spazierten durchs Jüdische Ghetto zu einer Anlegestelle des Wasserbusses, der uns nach Burano bringen sollte. Unser Hund war von dieser Insel begeistert. Endlich mal Wiese. Am Morgen bin ich für ihn fünfmal um einen Baum gelaufen (der einzige), weil unser lieber Hund sein Geschäft eigentlich nur auf Grünen Untergrund macht. Da hat er seine Prinzipien. Ich hatte Hundekotbeutel dabei. In Venedig gibt es keine Spendeautomaten für die Beutel. Erstaunlicher Weise haben viele Venezianer Hunde. Ich habe sehr positiv bemerkt, dass aber wirklich keine Hundehaufen herumlagen.
Auf Burano bekommt man sofort gute Laune. Die bunten schnuckeligen Häuser, die Ruhe, das Wasser in den Kanälen, einfach das Gesamtbild ist schön. Wir tranken einen Aperol Spritz auf dem Marktplatz. Alle trinken Aperol Spritz in Venedig!
Später auf Murano gab es einige interessante Sehenswürdigkeiten. Die wichtigste Attraktion ist Glas. Die Glasbläsereien, die Glaskunst und die Glasherstellung sind weltberühmt. Das Glasmuseum hatte auch noch geschlossen. Wir hatten aber schon eine Glasbläserei besichtigt und waren nicht sehr traurig. In der Osteria al Teria al Duomo Murano aßen wir schon am späten Nachmittag zu Abend.
Über 20 000 Schritte hatten wir hinter uns gelegt, davon aber nichts gemerkt. Genauso müde waren wir sehr früh wieder zurück im Hotel. Wir schliefen beide bei einem Film tief und fest ein, die Mücken hatten freie Bahn.
Der nächste Morgen fing genauso an: keiner kam mit Frühstück. Mein Mann zog wieder los zur Rezeption. Diesmal hatten sie vergessen uns zu sagen, dass wir nun doch im Garten oder in den Frühstücksräumen essen dürfen. Ein wunderschönes Ambiente in dem Innenhof erwartete uns. Cappuccino, Biskuits, Brötchen, Marmelade, kleine Kuchen, ein sehr leckerer Honig, alles was das Herz begehrt. Gestärkt ging es wieder zum Wasserbus. Heute wollten wir mal nach Lido. Wir hatten eigentlich Badesachen dabei, vergaßen sie aber im Hotel. Herrlicher Strand, zum Teil dicht bebaute Insel, viele Restaurants. Mittlerweile hatten wir schon ein Ritual: mittags eine kleine Einkehr mit einem Gute Laune Drink, gegen spätnachmittags Restaurantbesuch und früh ins Bett. Wir werden wohl alt. Unser Hund buddelte sich schön im Sand an einem Baumstamm ein, wir hatten mal Zeit zu lesen, zu dösen und einfach aufs Wasser zu gucken. Ein richtiger Urlaubstag.
So blieben doch einige Kirchen, die Insel Torcello und überhaupt eine ausführliche Fahrt auf dem Canale Grande übrig. Auch an diesem Tag kamen wir auf eine beachtliche Schrittzahl, obwohl ich immer zur Einkehr zog. Es gibt einfach zu viele schöne Bars, Cafés und Sitzplätze. Sehr tierlieb bekam unser Hund auch immer eine Wasserschüssel. Wir entdeckten ein großartiges Restaurant in einem Innenhof. Manchmal braucht man einfach Glück. Wir fuhren auch noch zum Giardini della Biennale.
Leider wurden wir von einem heftigen Regenschauer erwischt, dass auch der Schirm nicht mehr reichte. Wir stellten uns unter einen sehr dichten Baum, aber irgendwann waren wir einfach nass. Mit der Nässe kam die Kälte, sodass wir zurück aufs Linienschiff sind und zum Hotel starteten, um uns umzuziehen. Einen weiteren Versuch der Besichtigung starteten wir nicht. Ich kann also leider nur indirekt berichten, dass sich ein Besuch lohnen würde.
Ja und schon war Venedig um. Unser Eindruck: Die Stadt hat ein faszinierend morbides Ambiente. Überall sieht man Verfall, und Restaurationsbedarf und genau dieses macht den Charme aus. Hinter baufälligen Fassaden steckt ein unmessbarer Reichtum. Man spürt die Pracht von damals, man genießt die autofreie Stadt. Es ist einfach etwas anderes, ob du am Canale Grande sitzt und auf eine belebte Wasserstraße schaust, oder auf einer vergleichbar großen Straße in einer anderen Stadt sitzt. Venedig ist romantisch, jede Gasse ist ähnlich und doch komplett anders. Die Wäsche, die zwischen den Häusern zum Trocknen aufgehängt wird, vervollständigen die eigenwillige Schönheit von Venedig. Man hört manchmal, dass es stinken würde und das Wasser dreckig wäre. Dieses können wir nicht bestätigen. Es lag kein Müll herum, das Wasser war klar und roch nach Meer.
Tipps:
· Als Tipp für Hundebesitzer. Man kann einen Hund gut mitnehmen. Im Hotel vorher fragen, aber in den meisten Unterkünften sind Tiere erlaubt. Nehmt Hundekotbeutel mit.
· Wenn man die Reise sehr günstig halten will, bucht man eine Unterkunft auf dem Festland und fährt für wirklich wenig Geld zum Bahnhof von Venedig. Z.B. A&O Venedig
· Unbedingt Mückenmittel mitnehmen!
· Am besten Mehrtageskarte für den Wasserbus „Vaporetto“ kaufen
· Der absolute Insider-Tipp sind Standup Paddelboote, die man mit einem Führer buchen kann, dieses muss man aber schon von Deutschland aus organisieren, da sie viel zu schnell ausgebucht sind.
Und nun wünsche ich Euch viel Spaß in Venedig!
#Dogenpalast
Wird Palazzo Ducale genannt. Er ist wohl das größte und
prächtigste weltliche Bauwerks Venedigs. Es ist der Schauplatz der ganzen
italienischen Geschichte. Hier saßen der Doge und die oberste Verwaltung der
Republik. Vom Meer aus gut zu sehen,
beeindruckt der Dogenpalast durch die chromatische Harmonie seiner Fassade und das
elegante Spiel der Bögen.
Ehemals stand dort die Burg, die einem Feuer zum Opfer fiel. Auf
diesen Grund erstand im 14. Jahrhundert der Palast. Der Dogenpalast ist ein
unbedingtes Muss bei der Venedigerkundung.
In den Sälen befinden sich zahllose Kunstwerke von unschätzbarem
Wert. Deckenbemalungen, Skulpturen, Gemälde, eine goldene Treppe. Selbst
Kulturmuffel kommen ins Staunen.
#Seufzerbrücke
Die wohl schicksalsträchtigste Brücke in Venedig.
Vom Dogenpalast führt sie hinüber direkt ins Gefängnis. Die
Gefangenen wurden im Dogenpalast verurteilt und über diese geschlossene Brücke
zu ihrer Verurteilung geführt. Ganz oft Hinrichtung oder ein Leben in einer
fensterlosen Zelle bei Wasser und Brot erwartete die Verurteilten. Die Brücke
ist komplett geschlossen, nur zwei kleine Fenster gaben noch einmal den Blick auf
die Lagune und den Himmel frei. Der letzte Blick nach draußen. Der Sage nach
haben sie dabei laut geseufzt. So bekam diese Brücke ihren Namen. Der Doge Marino
Grimani entschied diese Brücke zu bauen und Antonio Contin lieferte den Entwurf
1602.
#Burano
Die
Insel mit den bunten Häusern!
Man bekommt sofort gute Laune beim Betreten der Insel. Im Gesamten
ist sie etwas grüner und die Häuser mit farbenfrohem Anstrich verleihen der
Insel ein besonderes Flair. Natürlich genauso mit Kanälen durchzogen, gibt es
hier viele kleine Läden mit der landestypischen Handwerkskunst des Spitzenklöppeln.
Sie können sich das dort ganz genau zeigen lassen.
Burano verfügt über einen fast so schiefen Turm wie den von Pisa. Die Fundamente sind auf Holzpfählen errichtet, die nach und nach eingesunken sind. Sie müssten dringend erneuert werden, aber es fehlt das Geld. 3,45° beträgt die Neigung. Beim Turm von Pisa, 3,97°, also unwesentlich mehr.
Ein schöner Abschluss für diesen Tag: Auch hier gibt es gemütliche kleine Restaurants.
#Torcello
Sie ist die kleinste Insel und doch sehr bedeutend. Hier war einst
der Sitz des Bischofs. Sie werden sich in die damalige Zeit versetzt fühlen.
Besichtigen können Sie die prächtige Kathedrale Santa Maria Assunta und die
Kathedrale Santa Fosca.
#Murano
Seit 1292 hatte Venedig alle Glashütten auf diese Insel
ausgelagert. Seitdem ist Muranoglas in aller Munde. Die Idee war, es vor
Bränden zu schützen. Sie finden auf dieser Insel sehr viele kleine Läden mit
Glaskunst. Ein Besuch im großen Glaskunstmuseum ist zu empfehlen. Sie können
ganz einfach mit einem Linienschiff hinfahren. Es macht riesig Spaß durch die
Gassen zu schlendern. Viele kleine Bars und Restaurants erwarten Sie.
.
#Rialtobrücke
Selbst wenn man kein großer Venedigkenner ist, hat man von der Rialtobrücke
schon gehört. Sie ist Schauplatz von vielen Filmen (Commissario Brunetti etc.).
Die Brücke verbindet die beiden Stadtteile San Marco und San Polo. Der
Name der Brücke bezieht sich auf das Gebiet Rialto
in San Polo, das vor einigen Jahrhunderten der wichtigste Handelsplatz der
Stadt war.
Auf der Brücke sind viele kleine Läden (viel Schmuck und
Andenken). Auch früher saßen dort Goldschmiede und Juweliere sowie zahlreiche
Handwerker.
Erstmals erwähnt wurde sie schon 1200 und war noch komplett aus
Holz. Zweimal wurde sie erneut konstruiert. Zum Schluss aus Stein. Berühmte
Architekten wie Michelangelo, Sansovini und Palladio stellten Entwürfe fertig,
man entschloss sich dann aber für das Modell von Antonio de Ponte. 1592 führt
nun die heutige Brücke über den Canal Grande.
#Markusdom
Der Markusdom ist der große Tempel im Herzen von Venedig. Hier
lohnt es sich eine Führung mitzumachen, denn man wird sonst an viel Kunst und
Geschichte vorbeilaufen. Es ist unbeschreiblich, wieviel Kunst an den Decken,
Böden und Wänden sind. Ganze biblische Geschichten finden sich schon allein in
der Vorhalle an den Kuppeln und Bögen. Man kann hier Stunden verbringen. In der
Krypta liegen die Gebeine des Apostels Markus, nachdem der Dom benannt wurde. Der
Markusdom ist heute auf der 2Euro Münze zu sehen. Mit dem Bau begann man
im Jahre 828. Leider wurde der erste Dom durch ein Feuer von Aufständigen
komplett zerstört. 1617 gilt heute als Fertigstellungsdatum. Die Geschichte der
Kirche ist lang und lohnt ausführlich zu lesen. Ich kann hier nur einen kurzen
Abriss darstellen.
#Canale Grande
Fast 4km zieht sich die größte Wasserstraße durch Venedig. Sie
können ein normales Linienschiff (genannt Vaporetto) nehmen und kommen schon an
sehr vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Natürlich kann man sich auch mit einer
Gondel fahren lassen – kostet aber deutlich mehr.
#Lido
Planen Sie einen Tag am Strand der Adria ein. Das Seitenbecken des Mittelmeers ist angenehm warm. Es gibt sowohl kostenpflichtige wie kostenlose Strände. Bei Letzteren gibt es keine Badeaufsicht. Das Meer hat einen mäßigen Wellengang und wenig Strömungen. Es erwartet Sie ein schöner Sandstrand. Auch der Lido ist wunderbar mit dem Linienboot zu erreichen. Sie spazieren einmal quer über die Insel und können sich dabei schon für abends das Restaurant aussuchen.
Unser
Tipp:
Ristorante
Al
Cavaliere.
Leckere Meeresfrüchte, großartige Pizza, sehr Hundefreundlich
#Galerie
Guggenheim
Peggy Guggenheim floh im zweiten Weltkrieg in die USA, kam nach dem Krieg aber nach Venedig zurück. Ihr Leben selbst ist schon interessant genug. Ihr Vater ertrank beim Untergang der Titanic. Sie half vielen Künstlern damals die Werke und sich selbst vor den Nazis zu retten, z.B. Marc Chagall, Max Ernst. In Venedigs Zentrum zog sie dann 1948 in den Palazzo Venier dei Leoni am Canal Grande. Neben ihren Wohnräumen wurde der Palast auch damals schon für Ausstellungen genutzt. Im Museum sind Kunstwerke unter anderem von Pablo Picasso, Max Ernst, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian und Hans Arp zu sehen. Im Garten hat Peggy Guggenheim nach und nach ihre verstorbenen Hunde begraben.
#Scuola
Grande di San Rocco
Insgesamt 6 große Schulen der Kunst befinden sich in der Stadt.
Gleich gegenüber der Kirche San Rocco, hinter der Apsis von Santa Maria Gloriosa
die Frari. Sie begegnen einer Vielfalt an Kunstwerken von Tintoretto. Bei einer
Führung mit Audioguide bekommt man einen Spiegel, damit man sich bei den
Deckengemälden nicht den Nacken verrenkt.
#Kirche
Santa Maria Gloriosa di Frari
1250 startete man mit dem Bau der Franziskanerkirche. 1430 wurde
sie endlich geweiht, es gab aber ständige Erweiterungen. Riesige Gemälde, prächtige Altäre und
Skulpturen sind im Inneren. Die Kirche nimmt einen kleinen Eintrittspreis
(3Euro) zum Erhalt der Kirche, was wir sehr fair fanden.
Wie überall darf man nicht mit Blitzlicht fotografieren und sollte
sich angemessen ruhig verhalten.
#Kirche
Santa Maria della Salute
Zu Coronazeiten kann man die Geschichte der Kirche noch besser
verstehen. Der damals regierende Doge Nicolò Contarini versprach der Madonna eine Kirche, wenn die Pest abgewendet
würde. Eine prächtige Kirche entstand, gleich gegenüber vom Dogenpalast.
Eine für damals sehr revolutionäre Bauweise, nach den Plänen vom Architekten
Baldassare Longhena, entstand. Großflächige Marmorkunst auf dem Fußboden, sechs
Altäre und viel Kunst rundeten den achteckigen Bau ab. Es war eine technische
Meisterleistung, da der Untergrund nicht stabil ist. So ruht die Kirche auf
1.106.657 Stämmen von je vier Metern Länge.
#Markusplatz
Man hat das Gefühl, alle Wege führen zum Markusplatz. Dort befinden sich der Uhrenturm, der Markusdom, der Markusturm, der Dogenpalast, die Seufzerbrücke, das Café Florian und die Prokuratien. Auf diesem Platz findet der venezianische Karneval statt. Der Platz ist mit Trachyt gepflastert. Die Musterung dient dazu, den Platz optisch größer erscheinen zu lassen.
#Markusturm
Der prächtige Turm (Campanile) ist an der Skyline gut zu sehen. Er
steht auch auf dem Markusplatz gleich vor dem Dom. Er ist das Wahrzeichen von
Venedig. Fast 99 Meter hoch, ist er das höchste Gebäude in Venedig. Seine
Spitze diente früher als Leuchtturm für die Seefahrer. Mit einem Aufzug kommt
man für 8Euro hoch und hat eine prächtige Aussicht.
#Uhrenturm
Ein beliebtes Fotomotiv auf dem Markusplatz. Der Uhrenturm
wurde am Ende des 15. Jahrhunderts von Mauro Codussi errichtet. Der Aufstieg
lohnt sich wegen der fantastischen Aussicht. Von oben
blickt man über die Stadt und das Gewirr der Gässchen. 2 Mohren aus
Bronze schlagen zur vollen Stunde die Glocke auf dem Turm. Auf dem Ziffernblatt
der Uhr kann man den Wechsel der Jahreszeiten, Stunden, Mondphasen und den
Übergang der Sonne von einem Sternbild zum nächsten ablesen. Oberhalb der Uhr
befindet sich eine Terrasse. Dort dreht sich in der Himmelfahrtswoche eine
Skulptur der Mutter Gottes mit ihrem Sohn aus vergoldetem Kupfer. Darüber
befindet sich der Markuslöwe, der große Flügel hat. Der Markuslöwe ist das Symbol
für den Apostel Markus. Seit Markus Gebeine von Venezianern
im Auftrag des damaligen Dogen aus Alexandria geraubt wurden, ist der
Markuslöwe das neue Wappen und ersetzte den Stadtheiligen Theodor auf den
Flaggen.
#Giardini della Biennale
Eine wunderschöne Gartenanlage. Die Gärten wurden von Napoleon Bonaparte angelegt, der ein Sumpfgebiet entwässerte, um einen öffentlichen Garten am Ufer des Bacino di San Marco zu schaffen, einem schmalen Wasserabschnitt, der die Gärten vom Markusplatz und dem Dogenpalast trennt.
#Jewish Ghetto
Vom 16. Jahrhundert bis zur Aufhebung 1797 wohnten hier die
Juden. Daher stammt auch der Begriff „Ghetto“. Man holte die Juden (Pfandleiher)
als Venedig wegen Kriegen gegen Verona und Genua, sowie der Pest in eine
schwere wirtschaftliche Krise stürzte. Schnell wurden sie nach ihrer Hilfe
wieder unbeliebt und verfolgt. So beschloss man eine Mauer um das Viertel zu
ziehen. Die Tore wurden abends bewacht. Die Kosten dafür mussten die Juden
selbst bezahlen.
#Arsenal
Die Schiffswerft von Venedig
Hier standen die Kriegsflotten und wurden die Schiffe bis heute
gebaut. 1476 war das Kernstück der Werft fertig.
😀😀---Ende--- 😀😀
©Sandra Tropp
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