die Mosella, Gedicht des Ausonius, #Mosella

 



Mosella des Ausonius 371n.Ch.


Vorab einige Anmerkungen von mir:  auf meiner dreitägigen Wanderung den Moselsteig entlang, begegnete mir fortwährend das Gedicht über die Mosel. Egal in welchem Buch, oder an welchem Informationsschild ich stehenblieb, wurde die "Mosella" erwähnt. Ich wurde neugierig, was der gute Mann namens Ausonius so geschrieben hatte, fand es aber nirgends abgedruckt. Google versagte auch. Zuhause ging ich auf die Suche und habe mir nun die Mühe gemacht, es vollständig abzuschreiben. Leider konnte sich der Dichter nicht kurz fassen. Zudem kam erheiternd hinzu, dass mein Programm -Word- mit den Korrekturen nicht hinterher kam. Zeichensetzung, Groß- und Kleinschreibung,Rechtschreibung: das Programm hat nur gemeckert.
Für alle, denen es zu mühsam ist, den ganzen langen Text zu lesen, fasse ich es kurz zusammen:

Mosel - hübsche Landschaft, viele Fische, tief, viel Wein, schöne Häuser.


Und nun viel Spaß beim Lesen. 

Widmung: 

 Sr . Excellenz dem königlich Preuſsischen Staatsminister Freiherrn v . SCHUCKMANN unterthänigst gewidmet 



 Über der reißenden Nava schon war ich,

 im dämmernden Frühlicht,

Vincum bewundern, dass nun mit neuer Mauer

umgeben,

Da wo Gallien einst dem latischen Cannae ge-

glichen,

wo unbeweint auf der Flur der gefallenen Beine

vermodern.

Einsamen Weg betrat ich von hier durch

düstere Forsten                                              5

Nicht die mindeste Spur gewahrend mensch-

lichen Anbau`s;

Kam durch Dumnifsus, das trockne, mit lech-

zenden Fluren,

Durch Tabernae, bespült von nie versiegender

Quell` und

Durch die Felder, die jüngst Sarmatischen

Pflanzern man darmaß.

Endlich erblickt ich dann an Belgiens äußerster

Grenze,

Novomagus, Constantins, des göttlichen, herr-

liche Veste.                                                                                              

Reiner ist hier die Luft, und heitern Lichtes

eröffnet

Phöbus, nun reiner schon selbst, den purpur-

gefärbten Olympus

Durch das dunkle Gewölb der dicht verschlun-

genen Zweige

Sucht man den Himmel nicht mehr, versteckt

durch düstere Waldnacht;                                   15

Sondern die heitre Luft des hellen Tages ver-

gönnet

Hier das strahlende Licht und dem roethlichem

Aether dem Blicke.

Alles schmeichelte so dem Aug`, als sähe ich die

Flur des

Heimischen Burgidala, erglänzend im herrlichem

Anbau;

Auf dem hängendem Ufer erbaut die prangen-

den Villen,                                                             20

Hügel mit Reben bekrönt, des Bacchus Gab`,

und Mosella`s

Liebliche Fluth, die hier in stillem Murmeln

Dahinfließt.

Sei, o Fluß, mir gegrüßt, berühmt durch

Fluren und Pflanzer,

Dem der Belge die Stadt des Kaisersitzes ver-

Danket:

Fluß, von Hügeln begrenzt, von blühenden

Reben erduftend,                                                      25

An dem grünenden Ufer begrenzt von grasigen

Wiesen;

Alles hast du allein, was der Quell und der

Bach und der Fluß hat;

Was der See und das Meer, das in zwiefachem

Lauf zurückströmt

Ruhig gleitest du hin, und kein Gebrause

des Windes

Leidest du, und nicht Gefahr verborgener Klippe.

Nicht zwingt dich brausende Furt den rasschen

Lauf zu verdoppeln,

noch hast mitten im Strom du je vorragendes

Erdreich,

das dich hemmte; damit, wenn wo eine Insel,

den Fluß dir

Engend, dich theilt,ihr doch des Namens

Ehre verbleibe.

Zwiefachen Weg erkohrest du dir, wenn ab-

wärts du strömest.

Daß die bewegete Fluth die schnellen Ruder

durchfurchen:

Und wenn dem Ufer entlang, am Zugtau nim-

mer ermüdend,

Sich die Leine des Mast`s der Schiffer um

Schulter und Brust schlingt.

Oft bewunderst du selbst im eignem Bette den

Rückfluß,

Glaubst im natürlichem Lauf du selbst dich

träger zu sehen!

Dein Gestad` umgiebt nicht leimentsprossenes

Schilfrohr,

Nie bedeckst mit unreinem Schlamm du das

trockene Ufer,

Reines Wasser bespült die Spitze des

Flußes.

Geh und bedecke die ebne Flur mit

phrygischen Platten;

Dehn` ein mamornes Feld durch getäfelte

Säle; verachtend

Was der Reichthum nur gab und Schätze; be-

wunder ich einzig,

Heil`ge Natur, dein Werk; nicht wo die                                   50

Pracht des Nepoten

Glänzt, und, bei eignem Verlust noch froh, die

Armuth drauf los schwelgt.

Hier deckt kiesigter Strand das wellenbespülte

Gestad, und

Nimmer bleibt,wo den Fuß du gesetzt hast, die

mindeste Spur da.

Auf den Boden des Stromes siehst du durch

gläserne Tiefe;                                                                          55

Nichts hat Verborgnes der Fluß, und wie

der heitere Aether

Offen dem Auge zur Schau da liegt, und

schmeichelnde Lüftchen

Nicht verwehren dem Blick in endlose Räume

zu schweifen:

Also schaut man auch hier, wenn unermüdet

das Auge

Forscht, was die Tiefe bedeckt; es erschließt

sich des Flusses Geheimnis,                                                     60

Strömt er ruhig dahin, und der Lauf der glä-

sernen Welle

Die Gestalten zeigt, die im bläulichen Lichte

zerstreut sind:

wenn sich kräuselt der Sand, der von leiser

Welle gefurcht wird,

Und gebogenes Gras in grünlicher Tiefe er-

zittert.

Wie, wenn im sprudelnden Quell das Gras,

vom Wasser bewegt, sich                                             65

Beugt und ein Steinchen dann bald sich zeigt,

bald wieder bedeckt ist,

und aus grünlichem Moos der blanke Kiesel

hervorblitzt:

(Wohl kennt solcherlei Bild der kaledonische

Britte,

Wenn die Ebbe das Meergras entblößt und ro-

the Korallen,

Und der Muschel Frucht, die weißen Perlen,

des Menschen                                                               70

Reiche Freude, die hier in den Wellen dun-

kelem Schoose,

Ein natürlich Geschmeid, nachahmen weib-

lichen Haarschmuck.)

So in Mosella`s lieblicher Fluth, die ruhig da-

hin strömt,

Schimmert der blinkende Kies durch schwan-

kende Halme empor auch.

Doch ermüdet den Blick, den gespannten, in

spiegelnder Tiefe                                                         75

Schlüpfriger Fische Schaar, die spielend im

Fluße umherrirr`n.

Nicht vermag ich die Arten all und ihr krauses

Geschwimme,

nicht die Heere, die hier dem Strom` entge-

gen sich winden,

Ihre Namen, die Spröslinge nicht des zahlrei-

chen Stammes

All zu beschreiben; es wehrt`s, dem das zweite

Loos als sein Erbtheil,                                                 80

Und der Schutz des Meerbeherrschenden Drei-

zacks zu Theil ward.

Aber du, des Gestad`s Bewohnerin, Nais,

beschreibe

Mir die Chöre des schuppigen Heers in spie-

gelnder Tiefe,

Und im bläulichen Fluß die zahllose Scharen

der Schwimmer.

Schuppig leuchtet im grasbewachsenden Sande der

Aland                                                                                        85

Zarten Fleisches, und ganz von unzähligen Gräten durchwachsen,

länger tauglich auch nicht als zwei mal drei Stunden zur Speise.

Und mit purpurnen Flecken gestirnt den Rü-

cken der Salar;

Redo auch, der nie durch spitze Gräte ver-

wundet

Und entfliehend dem Aug` durch schnelles

Schwimmen die Umbra.                                                   90

Du auch, mühsam dich windend durchs Bett

des krummen Saravus,

wodurch felsigte Pfeiler die sechsfache Mün-

dung hervorbraust,

endlich angelangt dann im berühmterm Fluße,

o Barbe,

Uebst, nun freier schon selbst, die Floßen in

weiterem Umkreis,

Beßer, je älter du bist; nur dir allein ward zu

Theil, aus                                                                            95

Aller Lebenden Schaar, ein nicht unrühmliches

Alter.

Dich auch will ich, o Salm, mit röthlich schim-

mernden Fleische,

Nicht übergeh`n; der Schlag deines breiten

Schweifes erhebt sich

Aus der Mitte des Stroms, bis hin zur obersten

Welle,

Wenn der verborgene Stoß auf stiller Fläche

bemerkt wird.                                                             100

An bepanzerter Brust mit Schuppen bedeckt,

an der Stirne

Glatt und ein lecker Gericht bei köstlich be-

reiteter Mahlzeit

Bildend, hältst du dich unverdorben längere

Zeit durch;

Flecken bezeichnen den Kopf, es schwappelt,

gefüllt dir der Magen,

und von strotzendem Fett der aufgedunsene

Schmeerbauch                                                            105

Du, in Illyrien auch und des doppelnamigen

Isters

Wellen, durch schwimmenden Schaum dich

selbst verrathend, Mustella

wanderst auch in unser Gestad, daß nimmer

Mosella`s

Fischreiche Fluth eines so gepriesnen Bewohners beraubt sey.

Welche Farb´  der Natur hat dich gemalet? den

 Rücken                                                                        110

Zeichnen schwarze Punkte, von gelblichen Kreisen

umzogen;

Grünliche Bläue bedeckt die glatten Seiten; bis

zu des

Körpers Mitte von Fett erstrotzest du, aber von

da an,

bis zur Spitze des Schweifs, verschrumpft die trockene Hülle.

Dich, der Zierde des Mahls, o Barsch nicht

darf ich verschweigen,                                           115

Wenn auch der Fisch nur des Strom`s, doch gleich

zu schätzen dem Seefisch,

Selbst dich zu meßen allein vor allen geschickt

mit dem Rothbart.

Nicht ist fad dein Geschmack, die Theile des

fleischigen Leibes

Sind durch Schliefern verknüpft und durch die

Gräte getrennt doch,

selbst der Bewohner des Sumpfs, verspottet

durch latischen Namen                                                  120

Lucius, quakenden Frosches gefürchtet Verder-

ben, weilt hier auch;

Dunkle Höhlen bewohnt er, umgeben von

schlammigen Schilfrohr.

Hier wird er nimmer gesucht zum Gebrauche

der Tafel, denn einzig

Wird am qualmenden Herd er gebraten in

dampfiger Garküch.

Wer auch kännte wohl nicht die grünen Schlei-

hen des Volkes                                                                125

Labsal? die Blecke wer nicht, die Beute an

gelnder Knaben?

Nicht die Alse, zischend am Herd des Dürf-

tigen Speise?

Wer von zwey Geschlechtern dich nicht du

keins` und doch beides,

weder Salar noch Salm, ein Mittelwesen von

beiden,

Fario, du, in der Hälfte von beider Alter ge-                                     130

fangen?

Unter den Schaaren des Stroms auch du nicht

minder gepriesen,

Gründling, größer du nicht, als zwei Hand

breit, ohne die Daumen.

Fetten Fleisches und rund, mit rogenerfülletem

Bauche,

Aehnelnd der Barbe sogar mit vorwärts hän

gendem Kamme.

Feiern muß auch ich dich, du Seethier, gros

ser Silurus!                                                                                               135

Wohl, ich wähn` es, bist du, deß Rücken

mit attischem Oele

Uebersalbt uns erscheint, des Flusses Delphin;

denn gewaltig

Wälzest im Strom` du dich fort, den langen

Körper mit Mühe

Windend, durch seichte Furt des Flusses ge-

hemmt und durch Schilfrohr.

Doch wenn im ruhigen Strom in gewalt`ger

Bewegung du hineilst,                                                                            140

Staunen die Ufer dich an, die grünen, und

bläulicher Schwimmer

Schaar, und die heitere Fluth, es erbrauset die

Tiefe des Flußes,

Und zum äußersten Rand stürzt hin die tosende

Welle.

So im atlantischen Meer, wenn ans der Tiefe

den Wallfisch

Stürmender Wind ans Ufer und geschleudert und

 eigne Bewegung,                                                                   145

braust die erschütterte Welle, die himmelhoch

sich empörthürmt,

und das nahe Gebürg befürchtet drohenden

Einsturz.

Unser Silurus jedoch, der zahme Wallfisch Mo-

sella`s,

Ist, von Verderben entfernt, die Ehre des herr-

lichen Flusses.

Doch genug ist beschaut die nasse Bahn,

und der Fische                                                                      150

Schlüpfriges Heer, und gezahlt genug die man-

cherlei Schaaren.

Anderes Schauspiel bringe dann nun dem Auge

die Rebe,

Und des Bacchus Geschenk erfessle den unste-

ten Blick sich,

Wo der Gipfel des Bergs zu endloser Höhe

emporsteigt,

und der Fels und die sonnige Höh` die rankende

Rebe

Rhodope auch und Pangaeus erblühn vom Sor-

Genbezwinger;

So an thracischer Fluth ergrünen des Ismarus

Hügel:

So mahlt der heimischen Rebe Gewächs die

Gelbe Garumna.                                                                  160

Von der steilen Höhe herab zu der Neige des

Hügels

Ist des Flusses Rand bedeckt mit grünender

Rebe.

Ueber die Arbeit erfreut das Volk und die em-

sigen Pflanzer

sieht auf der Höhe man bald des Bergs bald,

auf niederem Hügel,

jauchzend in albernem Schrei`n sich zu; der ei-

lende Wandrer                                                                                     165

gehend dem Ufer entlang, und auf dem Flusse

der Schiffer

Singen ein spottendes Lied verspätetem Win-

Zer; es hallen

Wieder der zitterne Wald, der Fels und ge-

bogene Thalschlucht.

Doch nicht den Menschen allein ergötzt

Der Anblick der Gegend;

Ländliche Satyrn auch, wähn` ich und grüne

Naiden,

Kommen am aeussersten Rand des Flusses hier

zu einander,

Wenn, von neckender Lust gereizt, bocksfüs-

sige Pane

Tanzen im Strom` umher, zu schrecken die

Schüchternen Schwestern

Unter der Fluth, die sie mit plumpen Fäusten

bewegen.

Oft wenn mitten im Berge Panope, die Nymphe

des Flusses,                                                                                                 175

eine Traube sich nimmt bei den Freundinnen,

den Oreiaden,

Flieht sie, von schäckernden Faunen verfolgt,

den Göttern des Feldes.

Oft man sagt`s, wird auch, wenn mitten am

Himmel die Sonne

Glüht, am gemeinsamen Strom, von Satyrn und

grünliche Schwestern,

Fröhlicher Reigen gefeirt, wo brennende Hitze                                         

des Mittags                                                                                            180

Heimliche Stunden gewährt, nicht gestört vom

Zulauf der Menschen.

Schäkernd hüpfen dann im Strom die Nymphen

und tauchen

in das Waßer die Satyr´n schlüpfen

den kunstlosen Schwimmern

Aus den Händen hinweg, die, wähnend schlüpf-

rige Glieder

zu erhaschen, getäuscht nur flüssige Wellen

umarmen.                                                                                             185

Doch da keiner es je geschaut, noch ein Aug `

es bemerkt hat –

Darum sey nur dieß zu enthülln mir erlaubt,

das Geheimniß

Bleibe heilig, das nur verschwieg`nen Wogen,

vertraut ward.

Frei zu schau`n doch ist das herrlichstes Schau-

spiel, wenn schattig

Sich im bläulichen Fluß der Berg abspiegelt;

es grünen                                                                                               190

Dann die Wellen des Stroms, der selbst mit

Reben bepflanzt scheint!

Und wie lieblich malt sich die Fluth, wenn

dämmernde Schatten

Hesperus bringt, und mit grünendem Berg Mo-

sella bedeckt scheint!

Kräuselnd sich schwimmt im Strom der Hügel.

es zittert die Ranke

In der glänzenden Fluth, wo die strotzende Trau-

be sich spiegelt                                                                        195

Sanft hingleitend zählt getäuscht der Schiffer die

grünen

Reben im Strom, wenn leicht der Kahn auf

silberner Fläche

Treibt, wo des Hügels Bild, des grünen, dem

Fluße vermählt sich,

Und die Welle vereint die nah sich fallenden

Schatten.

Lieblichen Anblick gewährt dem Auge sol-

cherlei Schauspiel,                                                                  200

Wenn die beruderten Kähne bald kämpfen mit-

ten im Strom`: und

Mancherlei Wendung beginnen, und bald längs

grünendem Ufer

Ueppige Keime der frisch gemähten Wiese be-

streifen.

Wenn, wie hinten im Kahn, so vorn, man die

munteren Steurer

Sieht, und der Knaben Hauf, der froh auf der

Fläche umherschweift                                                           205

Schiffend erblickt, vergißt man der Zeit und

ernster Geschäfte,

Und die Anmuth des Spiel`s vertreibt die frü-

heren Sorgen.

Solcherlei Spiel erblickt auf Cumä`s Wogen Ly-

äus,

Wenn er auf rebenbewachsener Höh des schwef-

ligen Garaus

Wandelt, und in Vesuvs, des dampfaushauchen-

den, Weinbergs:                                                                       210

Als ob August`s Triumph bei Actium Venus er-

freut eins

Gauckelnden Amorn befahl, die wilden schlach-

ten im Spiele

Aufzuführen, die Roms Dreiuder und nilische

Schiffe

Unter Leucas Burg, geweiht dem Apollo ge-

liefert:

Oder des pompejanischen Krieg`s Gefahren bei

Mylä                                                                                          215

Aufs Avernum ertönendem See euboische

Kähne

Vorstell`n und den unschädlichen Kampf und

die spielende Seeschlacht,

Wie in Pelerus Gesicht, des Sikulischen, bläu-

liche Meerfluth

Unter grünlichem Bild abspiegelt. Eben so hier

auch

Leih`n die Jugend, der Fluß und die bunt be-

maleten Kähne                                                                        220                                                               

Keine andre Gestalt dem Heer muthwilliger

Knaben,

Uebergießt die Sonne sie dann mit brennenden

Strahlen,-

Spiegelt des Schiffers Gestalt sich ab in gläser-

ner Tiefe!

Umgekehret erscheint des vorwärts gebogenen

Körpers

Schatten; und wie bald links, bald rechts, be-

hende Bewegung                                                                    225

Folgt, und der Ruder Gewicht sie wechselnd

tauschen, so zeigen

Selbst, ein feuchtes Gebild, die wechselnden

Schiffer im Strom sich!

Und am eigenen Schatten ergötzt sich der

schiffenden Knaben

Heer, und staunt daß im Strom die Gestalten

täuschend sich spiegeln.

Wie wenn den Schmuck des sorgsam gewunde-

nen Haares die Amme                                                                         230

Zeigen will dem geliebten Kind` und des glän-

zenden Spiegels

Fern hinschimmernd Metall zum erstenmale ihm

Verhält,

Und das Jüngferchen dann des nie gesehenen

Spiels sich

Freut, und, ein schwesterliches Bild zu sehen

Wähnend, den blanken

Spiegel mit Küßen bedeckt, vom Bilde nimmer

erwiedert;                                                                                                            235

Dann die befestigten Nadeln erfaßt, und am

Rande der Stirne

Das gekräuselte Haar mit der Hand zu wirren

Bemüht ist:-

So bei der Schatten täuschendem Bild erfreut

sich der Knaben

Hauf in dem Schiff und ergötzt sich an Bildern

des Wahren und Falschen.

Und wo die Ufer dann den leichten Zutritt

Gestatten                                                                                                              240

Zu dem Flusse, da spürt der Fischer gierige

Schaar stets

Nach den Fischen, die selbst in der Tiefe

Schooß nicht geschützt sind.

Fern aus der Mitte des Stroms zieht der das

triefende Zuggarn,

Schleppt die betrogene Schaar heraus in knoti-

gem Netze.

Doch, wo im stillen Lauf des Flusses Welle

hinabströmt,                                                                           245

Lenkt das schwimmende Netz mit kork`nen

Zeichen ein Andrer.

Der, vom Felsen gebückt auf das unten fließen-

de Wasser,

Senkt die gebog`ne Spitze hinab der geschmei-

digen Ruthe,

werfend mit tödtlichem Köder versehn` die

spitzige Angel.

Wenn, nicht kennend den Trug, der Fische

schwärmende Schaar sie                                                       250

Gierig verschlingt; und zu spät des verborg`nen

Eisens Verwundung

Fühlt in der Tiefe des weit geöffneten Schlun-

des, so zeigt sich

Durch das Zappeln der Fang dann an, dem

Kräuselnden Zittern

Der bewegten Schnur entspricht das schwan-

kende Rohr auch.

Schnell mit Gewandtheit reißt die erschütterte

Beute der Knabe                                                                     255

Mit der schwirrenden Ruth ans Land; es tönet

sein Athem.

Wie, wenn von dem Knall der schallenden

Ruthe die Weite

Rings ertönt und zu der bewegten Luft noch

der Wind braust.

Träufelnd hüpft die Beut` umher auf trockenen

Steinen,

Fürchtend tödtlichen Strahl des Lichtausgießen-

den Tages.                                                                                              260

Dem im gewohntem Strom die Kraft geblieben,

verhaucht dann,

Schlaff in unsrer Luft, mit schweren Athmen,

das Leben.

Matte Bewegung allein folgt noch des kraftlosen

Körpers,

und der schrumpfende Schweif erzittert schwä-

cher und schwächer;

nicht mehr schließt sich der Schlund; den ein-

gezogenem Athem                                                                               265

Giebt in tödlichen Hauch zurück die schmach-

tende Kiffe.

So, wenn der Bälge Wind das Feuer anfacht

der Eße,

Schöpft und verschließt die Luft, durch zwiefach

wechselnde Oeffnung,

Dann das woll`ne Ventil berührend die buche-

nen Höhlen.

Manchen, dem Tode schon nah, sah ich doch

aufs neue des Lebens                                                                           270

Geister sammeln, und bald empor sich schnell-

Lend, dann plötzlich

Wieder sich stürzen hinab in den Strom, der

Unten vorbeifließt;

So sich freuend aufs neu` des langentbehrten

Gewäßers.

Trauernd ob des Verlust`s sprngt unbesonnen

der Knabe

Von der Höh`, und sucht in eitlem Müh`n ihn

zu haschen.                                                                                            275

So am boeotischen Meer der Anthedonische

Glaukus,

Als er die tödlichen Kräuter genoß der zau

b`rischen Circe,

Und von sterbenden Fischen benagte Graeser

genommen,

stürzt ins carpathische Meer sich hinab, ein neuer

Bewohner.

Mit der Angel zu fischen geschickt und dem

Netze, durchwühlend                                                                          280

Sonst die Tiefe der See, auskehrend grünliche

Meerfluth,

Schwamm der Räuber nun selbst einher bei

gefangenen Schaaren.

Solcherlei sieht am bläulichen Strom die Reihe

der Villen,

Mit erhabenem Dach auf steilem Felsen gegrün-

det;

Wo der schlängelnde Fluß in gebognen Krüm-

men hindurch irrt,                                                                                285

Trennend die Villen, womit die beiden Ufer

geschmückt sind.

Wer wohl bewunderte noch das aestische Meer,

und der Helle

Fluth, wer die Straße noch wohl des Abydeni-

schen Jünglings?

Wer von Calchedo`s Gestad` bedeckt von der

Brücke die Meerfluth,

Großen Königes Werk, da wo ein enger Kanal

Nur                                                                                                          290

Wehrt, daß Europas Land mit Asias Küsten

sich eine?

Nicht die tosende Wuth ist hier des Meers,

noch der Winde

Stürmend Gebraus; gegönnt ist`s hier Gespräch

zu beginnen,

Und in wechselndem Ruf der Unterhaltung zu

pflegen.

Selbst die grüßende Stimmen gesellen freund-

lich die Ufer,                                                                                          295

Wohl die Stimmen, die Hände wohl gar; die

tönenden Worte

Wiederholt, auf der Mitte des Stroms sich

begegnend, das Echo.

Wer vermag, den unendlichen Reiz und

die Zierde erzählend,

Wohl zu beschreiben die Art des Bau`s an

jeglicher Villa?

Nicht verschmähte dies Werk der Flügelträger

aus Gortyn,                                                                                            300

Welcher Kumä`s  Tempel gebaut, den, als er-

den Unfall.

Ikarus bildet` in Gold, die Vaterschmerzen er-

griffen.

Philo nicht von Athen, nicht der, gepriesen

vom Feind gar,

Einst den berühmten Kampf des Syrakusischen

Krieges

Zog in die Länge. Vielleicht, was Kunst und

menschliche Hand hier                                                                        305

Schuf, hat im zehnten Buche der Hebdomas

Marcus gefeiert.

Wohl blühte hier des Menecrates Kunst, und

die Hand die bestaunt zu

Ephesus ward, und berühmt durch Pallas Tem-

pel Ictinus,

Dem mit magischer Farbe belebt die Eule der

Vögel

Zahllose Schaar anlockt, die durch bloßes

Anschaun sich tödtet.                                                            310

Auch der Erbauer vielleicht des Ptolemä`schen

Pallastes,

Dinocrates, war hier, dem als vierseitiger Ke-

gel,

Die Pyramide sich hebt, den eignen Schatten

verzehrend.

Dem befohlen einst ward, ob dem blut-

schändener Liebe,

Aufzuhängen Arsinoe`s Bild in des pharischen

Tempels                                                                                                  315

Höh`. Es wirket mit Kraft der Magnet in künst-

licher Wölbung,

Haltend am eisernen Haar des angezogene Mägd-

lein.

Sie, oder ähnliche doch, - wohl ist`s zu glau-

ben nicht Unrecht-

Haben hier im Belgierland die Pracht der Häuser

gegründet,

Und die hohen Villen erbaut, die Zierden des

Stromes.                                                                                                 320

Auf natürlichem Felsengeklipp`erhaben ist

diese,

Auf des Ufers erhöhetem Rand die andere ge-

gründet,

Jene zieht sich zurück, den Strom im Schoos`

sich behauptend.

Die den Hügel besitt, der am meisten über

den Fluß sich,

Neigt, sie hat über Flur und Wald die herr-

lichste Aussicht,                                                                                                 325

Und der reiche Blick genießt des eignen Be-

sitzthums.

Diese wieder im Thal auf bespülter Wiese ge-

baut, hat

Sich dem natürlichen Vortheil ersetzt des höhe-

ren Berges,

Steigt mit erhabenem Dach zum Aether drohend

empor, und

Prangt mit hochaufragendem Thurm, wie das

Memphische Pharos.                                                                                         330

Dieser ist`s eigen, in rings verstopftem Tümpel

die Fische

Eingeschlossen zu fahn im Raume sonniger

Klippen.

Die, auf äusserster Höh` gestützt, schaut schwin-

delnden Blickes

Auf den Fluß hinab, der tief im Thale dahin-

strömt.

Ob der Hallen ich noch gedenk` auf grünen-

den Wiesen?                                                                                                        335

Ob, der Dächer wohl noch, die auf zahllosen

Säulen gestützt sind?

Ob, auf des Flußes Rand gebaut, der dampfen-

den Bilder,

Wenn aus tief erglühenden Pfuhl die lodernen

Flammen

Mulciber durch das Böden Höhlung schöpfend

dahin wälzt,

Häufend verschlossenen Dampf, den des Feuers

Hitze hervorbringt.                                                                               340

Wohl gesehn hab` ich vom vielen Schweiße

des Bades

Matt, die Wanne verschmähn und den kühlen-

den Teich, wie so Mancher

Fließend Waßer gebraucht, und bald erquickt von dem Strom ward,

und mit plätscherndem Arm die kühlen Fluthen zertheilte.

Wär`ein Fremdling hier von Cumä`s Ufern,

er glaubte                                                                                               345

Traun! es habe verkleinert sein Bild das Eubo-

ische Bajae

Diesem Orte verliehn. Solch Schmuck und lieb-

liche Zierde

Ziehn uns an, doch erzeugt die Freude nimmer

Verschwendung.

Wo aber end`ich wohl zu singen die bläu-

lichen Wellen?

Wo zu preisen wohl dich, dem Meer vergleich-

bar. Mosella?                                                                                         350

Da der Flüße soviel rings durch verschiedene

Mündung

Strömen hinab zu dir? Obgleich sie ändern den

Lauf auch

Könnten, so eilen sie doch, den Namen in dir

Zu verlieren,

Denn von Pronaeas und Nemesas Laufe ver-

größert,

Eilet Sura sich auch, dein werth, mit dir sich

zu einen;                                                                                                 355

Sura, welche die aufgenommen Waßer dir

mittheilt,

Mehr, wenn mit dir sie vermisct, unter deinem

Namen berühmt, als

Wenn zum Vater Pontus hinab sie unbekannt

Strömte.

Gelbis, der reißende, eilt, es eilet mit ihm

Erubrus,

Ob des Marmors berühmt, zu dir mit dienender

Welle.                                                                                        360

Weit ist Gelbis bekannt durch edle Fische, doch

jener,

Wo der Ceres Gestein in unaufhörlichem

Schwung sich

Dreht und die knarrende Säge den glatten

Marmor zertheilet,

Hört den beiden Ufern entlnag anhaltend Ge-

töse.

Lesura übergeh ich nun den kleinen Dra-

Honus                                                                                       365

Noch erwähn ich hier der verachteten Waßer

Salmonas.

Schiffbar, mit wellenertönender Fluth ruft längst

mich Saravus,

Ausgebreitet das ganze Gewand, der weit sich

unherzieht,

Daß an Augustas Mau`r ermüdet die Mündung

er öffne.

Nicht geringer als er bestreift durch fette Ge-

Filde                                                                                           370

Alisontia, still hinfliessed, die fruchtbaren

Ufer.

Tausend andere noch, wie jeden sein Unge-

stümm antreibt,

Wünschen die deinen zu seyn; so groß ist der eilende Wellen

Kraft und Maße. Wenn Smyrna dir, o hehre

Mosella,

Oder Mantuas herrliche Stadt ihren Sänger ver-

liehen,                                                                                                     375

wich der gepriesee Simois dir am ilischen

Lande.

Tibris erkühnte sich nie, zu erhöh`nen die eigene

Ehre.

Mächtige Roma, verzeih! Es bleib`, ich flehe,

der Neid fern;

Nemesis, unbekannt der latischen Sprache, sie

schirme

Stets des Reiches Sitz und Romas würdige Vä-

ter.                                                                                                           380

Gruss, du hehre Mutter der Frücht` und

Männer, Mosella!

Edler Stamm ziert dich und kriegsgeübte Ju-

gend,

Die Beredsamkeit auch, nacheifernd latischer

Zunge.

Wohl auch Sitten hat die Natur, und bei ern-

sterer Miene

Fröhlichen Sinn verliehn, die hehre, deine Um-

wohnern.                                                                                               385

Roma kann nicht allein sich rühmen seiner Ca-

tonen,

Noch ist Aristides, der die alte Athenae ver-

herrlicht,

Nur der einz`ge, der stets, was recht und gut

ist, erfüllt hat.

Doch, von Liebe zu dir besiegt, was schweif

ich so weit wohl,

Und vermindere dein Lob? Birg, dann, o Muse,

die Leyer,                                                                                                390

Da zum Ende des Liedes nun bald die Saiten

erklungen.

Einst noch kommt die Zeit, wenn die geschäfts-

lose Muse

Mir die Dichtkunst versüßt und des kalten Al-

ters ich pflege,

Wo mich des Stoffes Ehr` empfiehlt; dann fing`

ich der Belgen

Thaten allein und des herrlichsten Schmuck,

die Sitten des Landes.                                                                          395

Pieriden weben mir dann von feinem Ge-

spinnste

 

Zarten Gesang, mit dünnem Garn die befestigte

Werfte  (?)

Wirkend durch, auch meinem Lied wird zu

Theil dann der Purpur.

Wer  bleibt ungepriesen mir dann? Den fried-

lichen Pflanzer,

Sing`, ich dann, den Kund`gen des Rechts und

Den Starken der Rede                                                                          400

Der Beklagten mächtigen Schutz, die der Rath

als die ersten

Seiner Bürger gesehn, und dann den eigenen

Senat auch;

Die berühmte Wohlredenheit auch der höheren

Schule

Zu dem Ruhme gebracht des alten Quintilianus,

auch die ihre Städte regiert und blutlos den

Richtstuhl                                                405

Stets erhielten, und nur mit Ruhm die Fasces

geführet.

Die der Italer Volk und die nordgeborenen

Britten

Als Praefecten beherrscht im zweiten Range ge-

bietend.

Auch der Rom, der Erde Haupt, und das Volk

und die Väter

Nur nicht im ersten Range regiert, obschon er

den Ersten

Gleich gewesen, es eilt das Schicksal endlich

den Irrthum

Zu verbessern anjetzt, nachholend kleine Be-

lohnung,

Wird es den Glanz ihm noch der wahren Eh-

re gewähren,

Der auf den späten Enkel sich pflanzt. Doch

werde das Volk erst,

das begonnen, vollführt. Das Lob verschiebend

der Männer                                                       415

Sing` ich den glücklichen Fluß, der hin durch

durch grüne Gefilde

Froh sich schlängelt und weih` ihn dann

Den Wellen des Rhenus.

Breite Rhenus den bläulichen Schoos und

das grüne Gewand du

Weiter nun aus, den Raum dem neuen Fluße

bereitend

Brüderlich Waßer häufet dich an, und nicht

in der Well` ist

Einzig sein Werth; den strömend herab von

den Mauern Augustas,

Hat`s die Triumphe gesehn, vereint, des Soh-

nes und Vaters,

Als den Feind sie verjagt von Nicer und Lupo-

dunum.

Und von den Histers Quell, nicht bekannt der

Lateiner Annalen.

Dieser Lorbeer schon kommt dir nun nach be-

endetem Kriege,                                              425

Andere bringt er dir bald. So strömt dann

beide vereint nun

Fort und brauset ins purpurne Meer mit verbrü-

derter Welle.

Fürchte  Rhenus, du Herrlicher! nicht, geringer

zu scheinen;

Nichts vom Neide ja hat der Gast, stets bleibet

dein Name;

Nimm, des eigenen Ruhm gewiß, den Bruder

dann auf nun.

Reich an Waßern und reich an Nymphen, bei-

den geräumig:

Wird den Zwillingsufern dein Bett ausdehnen

die Trennung,

Und gemeinsamen Weg durch verschied`ne Mün-

dung ergießen.

Kräfte treten dir zu, die Franzien und die Cha-

maven,

Die Germaner selbst scheu`n; erst dann bist du

sicherer Grenzfluß.                                 435

Doppelter Name wird von diesem Fluße zu

Theil dir,

Wirst, ob aus einem Quell du auch strömst, doch

zweigehörnt heißen.

Also sang ich, vom Volk der Vivisker lei-

leitend (?) die Abkunft,

Länsgt der Belgier Gast, nicht erst durch neu-

liches Bündniß,

Ausonius, ein Römer von Nam`, deß heimi-

sches Land ist                                           440

Zwischen der Gallier äußerster Grenz und der

hohen Pyrene,

Wo Aquitania sich erfreut der biederen Sitten,

Kühn zu schwacher Sait`. Es sey dem heiligen

Fluss` mir

Nur zu weihen erlaubt ein geringes Opfer der

Museen.

Lob auch ist nicht mein Ziel; Nachsicht erbitt`

Ich. Es sind dir,                                      445

holder Strom, ja soviel, gewohnt die heiligen

Fluthen

Zu berühren, und ganz Aganippens Quell zu

erschöpfen.

Ich aber will,- wie gering die Dichterader

auch ströme –

Wenn ins heimische Burdigala, die Zuflucht des

Alters,

Der erhabene Vater und Sohn,meine süßeste Sorge,     450

Mit Ausonischen Fasces geschmückt und curu-

lischer Ehre,

Mich gesendet, wenn einst die Zeit des Dienstes

vorbei ist,

Weiter besingen alsdann das Lob des arctoischen

Stromes,

Städte füg` ich dann bei, die im stillen Bett du

vorbei strömst;

Vesten auch, die in altem Baue zu dir herab-

schaun;

Füge, zum Schutze gebaut des feinbedrohten

Besitzthums,

Burgen hinzu, dem sicheren Belgen nun dienend

als Scheune.

Füge die glücklichen Pflanzer auch bei von jeg-

lichem Ufer,

Und dann dich, wie mitten im Mühn der Men-

schen und Thiere

Du die bestreifst und üppige Saaten durch-

schneidest                                 460

Nicht wird Liger sich dann, nicht die schnelle

Axona vorziehn,

Matrona nicht, als Grenz` die Belgen und Gal-

lier scheidend,

Selbst, Carantonus nicht, den Santons Meerfluth

zurücktreibt.

Stehn wird nach der Fluß, gewälzt von eisiger

Berghöh`,

Duranius, es setzt den goldmitführenden Tar-

nis                                                         465

Gallien nach. Es wird, der über wirbelnd Ge-

stein sich

Brausend wälzt, ins purpurne Meer hinströmen

Aturrus,

Der Turbellische (?) , wenn er zuvor Mosella ver-

ehrt hat,

Bis zum äußersten Land gefeiert sey dann,

Mosella,

Du gehörnte! nicht da zu feiern blos, wo der

ersten                                                    470

Quell`  du entsrömst und den Schmuck des gehörn-

ten Hauptes entfaltest,

Und wo  durch schlängelnd Gefild den ruhigen

Lauf du dahinziehst,

Oder wo an Germanias Port die Mündung du

ausströmst.

Wenn auf solcherlei Sang die Muße jemand ver-

wendet,                                                                                475

Lebst in der Menschen Mund du fort in fröhli-

chem Liede.

Kennen werden dich dann die Quell`n, die

spiegelnden See`n  und

Bläuliche Ström` und, der Ruhm der Gau`n, die

Heiligen Haine.

Ehren werden Druna dich dann und Druentia,

unstät

Strömend in niederem Bett` und die Alpenflüß`

und der Rhodan,                                                                     480

Der durch doppelte Stadt hinströmt und das

rechte Gestad nennt.

Preisen will den blauen See`n und den wo-

genden Strömen

Ich dich alsdann und selbst der meerbewegten

Garumna.

 


Ende 


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