Trier - Auf den Spuren der Römer
Ein Spaziergang entlang der römischen Bauten - eine Zeitreise!
Porta Nigra in Trier |
Auf kleinstem Raum befinden sich gleich 10 antike
Baudenkmäler, die zum Welterbe gehören.
1. 1. Kaiserthermen
2. 2. Konstantin Basilika
3. 3. Barbarathermen
4. 4. Porta Nigra
5. 5. Igeler Säule
6. 6. Römerbrücke
7. 7.Codex Egberti
8. 8.Dom Sankt Peter
9. 9.Amphitheater
10 10. Liebfrauen Basilika
Also starten Sie auf
nur 7 km Fußweg zu einer Zeitreise in das Lebensgefühl einer römischen
Kaiserstadt und sehen allein schon 9 von 10 Sehenswürdigkeiten. Nur die Igeler
Säule befindet sich etwas weiter außerhalb.
Am besten beginnt man im Norden der Stadt am Amphitheater
(9).
Vor rund 1700 Jahren kämpften hier die Gladiatoren. Es ist
eines der größten Amphitheater weltweit. Immerhin 20.000 Menschen konnten sich
hier versammeln und die Gladiatorenkämpfe sehen. Aber auch Versammlungen und
religiöse Feste wurden hier veranstaltet. Es lohnt sich, an einer Führung
teilzunehmen. Sogar die Keller unter der Arena sind noch erhalten und gute
Zeitzeugen.
Vom Amphitheater ist es nicht weit zu den Kaiserthermen
(1).
Ja, schon die Römer wussten einen Tag in den Thermen zu
genießen. Sie lagen stundenlang in den 40° C heißen Becken des Caldariums. Noch heute kann man gut die schönen
Fensterarkaden besichtigen, durch die man auf den Petriberg schaut. Auch
gut erhalten sind hier die unterirdischen Gänge, in denen die Bediensteten
(Sklaven) von A nach B kamen, um die Gäste nicht bei der Entspannung zu stören.
Die monumentale Badeanlage wurde später eine Reiterkaserne. Von hier aus hat
man einen herrlichen Blick zum kurfürstlichen Palais.
Ein Katzensprung von den Kaiserthermen entfernt befindet
sich die wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier.
Hier wird der Codex Egberti (7) aufbewahrt. Der
Erzbischof von Trier richtete ein sogenanntes Skriptorium ein. In dem Codex
werden Abschnitte der Evangelien von Jesus Christus in kunstvoller Schrift und
Bildern, sowie viel Blattgold dargestellt. Erzbischof Egberti las seine Messe
aus diesem Buch vor. Zudem hütet diese Bibliothek kostbarste Schätze von höchstem
Rang und Werk. Hier befindet sich auch die Gutenberg-Bibel oder die Bibel
von St. Simeon.
Nun geht es weiter zur Konstantin Basilika (2)
Sie war ursprünglich eine römische Palastaula und ist
heute eine evangelische Kirche. Einst residierten hier die römischen Kaiser.
Benannt wurde sie dann nach Konstantin dem Großen. Heute ist sie die älteste noch
genutzte Kirche in Deutschland. Im Frühmittelalter wurde sie durch einen
massiven Brand fast zerstört, und auch der zweite Weltkrieg richtete
erheblichen Schaden an. Aber man baute die Basilika immer wieder auf den
erhaltenen Mauerresten auf. Noch erhalten sind immerhin die westlichen und
großen Teile der südlichen Wand sowie die Apsis.
Knapp 400 Meter weiter befindet sich schon der Dom (8).
Der Dom Sankt Petrus ist die älteste Bischofskirche
Deutschlands. Eigentlich war er in der römischen Zeit noch größer. Das wird auf
dem Bordsteinpflaster auch durch eine Markierung gezeigt. Durch
Völkerwanderungen wurde der Dom zerstört. Die heutige Fassade wurde im frühen
Mittelalter in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts von Poppo von
Babenberg im romanischen Stil wieder aufgebaut. Im Innenraum bietet der Dom
ein faszinierendes Spiel von Licht und Schatten. Hier liegt das Untergewand
Christi in einer Vitrine. Es ist wohl die wertvollste Reliquie, die man in
deutschen Kirchen finden kann. Deswegen wurde der Dom extra um eine Kapelle am
Ostturm erweitert. Sie ist im Barockstil gebaut und daher gut von den anderen
Bauten abzugrenzen.
Gleich neben dem Dom befindet sich die Liebfrauenkirche
(10).
Sie ist die älteste Kirche Deutschlands im gotischen Stil und
stammt aus der Zeit Konstantins des Großen. Sie wurde im zweiten Weltkrieg
stark zerstört und erst 2011 wieder komplett renoviert und wiederhergestellt.
Der Grundriss der Kirche ist eine zwölfblättrige Rose. Die Kirche verfügte
damals wie heute über prächtige, große Glasfenster.
Nun geht es aber endlich zum bekanntesten Baudenkmal der
Stadt. Die Porta Nigra (4).
Das Wahrzeichen der Stadt. Es ist eines der 8 römischen
Stadttore und gleichzeitig das prächtigste römische Stadttor. Die Porta Nigra
hat einige Umbauten hinter sich. Sie wurde auch mal als Kirche genutzt. Napoleon
ließ es dann wieder zurückbauen. Es lohnt sich von innen zu besichtigen. Der
Name ist lateinisch und bedeutet schwarzes Tor. Früher hieß es Porta Martis,
denn das Tor war nicht immer schwarz. Die Steine haben sich über die
Jahrhunderte nur schwarz gefärbt. Den früheren Namen wurde das Tor
wahrscheinlich nach einem römischen Kriegsgott (Mars) benannt.
Wenn man nun zur Römerbrücke (6) startet, sollte
man die Judengasse nicht auslassen.
Es war in dem Sinne kein Ghetto der jüdischen Bewohner,
sondern eher einfach ein Viertel, in dem sie lebten. Es war einfacher, ein
wenig unter sich zu sein. Man hatte es näher zur Synagoge, und auch die
Einhaltung des Sabbats fiel den Bewohnern des Viertels dadurch leichter. Das
Viertel wurde um 1219 gebaut. Hier steht auch das älteste erhaltene Wohnhaus
der Juden. Heute findet man in diesen kleinen Straßen gute Weinlokale und
kleinen Kneipen.
(6) Römerbrücke – Sie ist die älteste Brücke
Deutschlands. Anfänglich war es eine reine Holzbrücke, gebaut auf Pfählen. 45n.Chr.
errichteten die Römer die erste Steinbrücke. Der Bau der heutigen Brücke wurde
circa 142 nach Christus begonnen.
Als letztes im Innenstadtbereich von Trier selbst, geht
es nun zu den Barbarathermen (3).
An der gleichen Uferseite der Mosel gelegen liegen die Barbarathermen.
Die Römer bauten sie ungefähr 150 Jahre nach Christus. Auch dieses Bauwerk fiel den Germanen zum
Opfer. Übrigens wurde die Anlage erst wieder seit 2015 für Besucher und
Besucherinnen geöffnet. Viele schöne hohe Hallen enthielten Badewannen. Zudem
gab es ein Caldarium und ein Tepidarium. So blieben keine Wünsche für die
Entspannung offen. Über einen Steg, der mehr an ein Baugerüst erinnert, läuft
man über die Überreste des prunkvollen Badetempels. Ab dem Mittelalter wurde es
als Steinbruch genutzt.
Bei unserem Spaziergang entlang der 10 UNESCO
Welterbenstätten fehlt nun noch die Igeler Säule (5).
Sie befindet sich circa 10 Kilometer vom Trierer Bahnhof
entfernt. Sie ist das einzige oberirdische Grabmal, welches noch erhalten ist. Immerhin
23 Meter hoch und aus rotem Sandstein gebaut, steht sie im Vorort Igel. Sie ist
mit Reliefs geschmückt. Sie stellen die Arbeit der Tuchhändler von damals dar.
Im Moment befindet sich in Trier eine ganz besondere Ausstellung,
die wir wärmstens empfehlen.
Das Rheinische Landesmuseum, das Stadtmuseum
Simeonstift und das Museum am Dom haben in Kooperation eine einmalige
Ausstellung auf die Beine gestellt. „Der Untergang des römischen Reiches“.
Über 700 Exponate vom Beginn des
Römischen Reiches bis zum letzten Kaiser sind zur Verfügung gestellt worden. Ein
Muss für jeden Geschichtsliebhaber und Abenteurer. Die dreigeteilte Ausstellung
berichtet vom Niedergang des Imperiums.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 22. November 2022.
Tickets können Sie über uns bestellen.
Dies war unsere UNESCO WELTERBE-TOUR durch Trier. Wir
hoffen, Sie haben eine Anregung bekommen.
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